Viele Wege führen zum Ziel. Die Gothenschild Regatta 2014.
In diesem Jahr hatten wir das Pech, dass "Posthorn" und "Gothenschild" auf das gleiche Wochenende fielen. Thomas Wanderburg und Robert Kühns hatten sich Ende 2013 aber abgesprochen und den Zuschlag dem Segelclub Gothia gegeben. Ich möchte später nochmals darauf zurück kommen. In der Ausschreibung stand wie im letzten Jahr, Start für IF-Boote nur mit mindestens zehn Meldungen. Nachdem es schon beim "Bären von Tegel" keine zehn Meldungen gab, waren die Befürchtungen für eine schwache Beteiligung berechtigt. Trotz unserer Newsletter und einigen Telefonaten, versammelten sich an der Startlinie nur acht Mannschaften. Der Sportwart von Gothia lies uns gewähren; an dieser Stelle vielen Dank. Julia Herrenberger und Uli Weitz mit Team waren unsere Newcomer und sie machten ihrerseits das Beste aus diesem Wochenende, bei wirklich widerwilligem Wetter. Die Vorhersage für Samstag: Wind 3 bis 5 Bft bei immer wiederkehrenden Schauern und am Sonntag schwachwindig. Peter Grönland konnte ich für Samstag noch Christian Miethe als Vorschoter vermitteln. Am Samstag sollten also mindestens 3 Wettfahrten in Wertung sein, um ein gerechtes Ergebnis zu erlangen.
Die Startlinie war für 20 Folkeboote dimensioniert, sodass die IF-Boote ohne Probleme freizügig starten konnten. Nur Harald kam unter Spi aus dem WaCK etwas verspätet an die Linie. Der "UP and Down Kurs" war mit drei Runden und Zielkreuz festgelegt, Abkürzungen blieben der Wettfahrtleitung natürlich vorbehalten. Die dunklen Wolken am Himmel blieben erstmal noch auf Distanz. Nach drei Kreuzkursen wurde verkürzt und dann kam auch schon der erste Regen, kübelweise. Die schwarze Wolke hielt was sie versprach. Es folgte Windstille. Uli mit Vorschoterin Karoline merkten dann auch schnell, dass Regenkleidung an Bord sinnvoll wäre. Das war dann wohl die Feuertaufe mit Lerneffekt. Auch Berthold konnte die zweite Wettfahrt nicht beenden. Am Schiff machte sich das Rigg selbstständig und wurde weich. Zum Glück konnten sie Sonntag nach einer Reparatur wieder starten. Julia mit Team hielt den Samstag tapfer durch, brauchte Sonntag aber zur Erholung.
Die Wettfahrtleitung wartete für die zweite Wettfahrt wieder auf konstanten Wind und es ging weiter. Kurse und Zeitpunkt waren gut terminiert, meine Hochachtung an Wettfahrtleiter Stefan Abel. Wieder wurde verkürzt und wieder kam der Regen. Dann wieder Wartezeit und mit sechs IFs gingen wir in die letzte Runde des Tages, der Kurs um 90 Grad rechts gedreht. Kurz vor der endgültigen Windstille, wieder zur richtigen Zeit verkürzt.
Auch wenn es so aussah, dass Herbert Kretschmann und Robert Kühns das Feld dominierten, gab es für alle die Möglichkeit, gute Plätze zu ersegeln. Die IFs gingen immer dicht an dicht durch die Ziellinie.
Alle aber resümierten beim Diner im Gothia, es war ein anstrengender Tag. Hitze, Kälte, Regen, Windstille, Warten und Starten. Das osmanische Buffett und das Freibier hat aber alle wieder für den nächsten Tag gestärkt.
Trotz des guten Wetters und der Wärme am Sonntag, war ein Kurs bei drehenden Winden nur schwer auszulegen. Einen Start mit fast einer beendeten Kreuz bekamen wir noch hin, dann aber wurde die Wettfahrt bei Windstille mit November beendet. Mit Punktgleichheit von Harald zu mir, war dieser über den Abbruch nicht wirklich traurig. Er hätte nur den 2. Platz einbüßen können.
Die Duelle auf der Kreuz, die Spinnhackermaneuver, alles in allem faire, abwechslungsreiche und einzigartige Wettfahrten. Warum sind nicht mehr IFs an den Start gegangen?
Wir werden auch zur Vierklassenwettfahrt auf der Unterhavel und voraussichtlich in der zweiten Hälfte der Saison, noch mit kleineren Feldern rechnen müssen. Und im nächsten Jahr müssen wir mit den Segelvereinen offen sprechen, dass wir nicht mehr zehn Schiffe bei Vollwettfahrten an den Start bekommen. Wenn die Vereine mit anderen Klassen uns in dieser Größe noch starten lassen wollen, gut, wir sind dabei.
Ein Blick auf das Startgeld scheint auch Einfluss auf die Meldezahlen zu haben. 50.- pro Regatta müssen schon mal locker sitzen. Dazu kommt vielleicht noch ggf. Revierwechsel und Verpflegung an Bord. Wohin die Reise unserer Klasse in diesem Augenblick geht, weiß wohl keiner so genau. Trotzdem lassen wir uns nicht entmutigen. Wer IF-Boot segeln will, wird es in Zukunft auch weiterhin können.
Mit sportlichen Grüßen aus der Geschäftsstelle
Martin IF 1777