Bericht: 1. Internationales IF-Boot-Treffen in Stralsund zur Stralsunder Segelwoche

Nach einem gescheiterten Anlauf in Cornwall (England), der pandemiebedingt abgesagt werden musste, hatte unsere Obfrau Marina die Idee, einen neuen Versuch für ein internationales IF-Boot-Treffen zu starten – und zwar im Rahmen der Stralsunder Segelwoche 2025, die in diesem Jahr ihr 75-jähriges Jubiläum feierte. Die Veranstalter der Segelwoche unterstützten unser Vorhaben bereitwillig, und so wurde das Wochenende vom 13. bis 15. Juni für unser Treffen festgelegt um den IF-Boot Pokal auszusegeln.

Teilnehmer und Internationalität

Mit Beginn der Planungsphase startete auch die intensive Werbung: Einladungen wurden an IF-Boot-Segler und die Klassenvereinigungen in Schweden, Norwegen, Dänemark, England und den Niederlanden verschickt. Die Rückmeldungen fielen unterschiedlich aus – von festen Zusagen über Absagen bis hin zu unentschlossenen „Vielleicht“-Antworten. Manche wollten mit eigenem Boot anreisen – per Trailer oder auf eigenem Kiel –, andere planten nur als Zuschauer dabei zu sein.

Blieb am Ende die Frage: Waren wir der Bezeichnung „international“ gerecht geworden? Zwei Wochen vor dem Event meldete sich erfreulicherweise doch noch ein dänisches Team an. Doch kurz vor der Abreise verletzte sich der Vorschoter von Erik, und die Teilnahme mit eigenem Boot musste abgesagt werden.

Trotzdem ließ es sich Erik nicht nehmen, mit der Bahn anzureisen. Vor Ort fand er dann einen Platz an Bord von Marcus Catenhusens Boot „Krokodil“ und segelte aktiv mit.

Zählt das nun als „international“? Formal ja – schließlich war ein Teilnehmer aus dem Ausland anwesend und auf dem Wasser aktiv. Auch wenn keine ausländischen Boote am Start waren, war das erklärte Ziel eines internationalen Austauschs zumindest in Ansätzen erfüllt.

Am Freitagabend war ein exklusiver Empfang für unsere IF-Boot-Gemeinschaft geplant, um sich kennenzulernen. Am Ende nahmen sechs Boote aktiv an den Wettfahrten teil: Zwei kamen aus Berlin, drei aus Stralsund, und eins aus Barth. Ein weiterer Segler aus Sassnitz war ebenfalls angereist, segelte aber nicht mit. Unser Ziel waren zehn Boote gewesen – doch wie so oft kamen kurzfristig persönliche oder technische Hürden dazwischen.

Die Wettfahrt „Rund Hiddensee“ – Samstag

Frühstück und Steuermannsbesprechung fanden ab 6:00 Uhr in der „Rockeria“ statt – mit direktem Blick aufs Wasser. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite: Blauer Himmel, zu Beginn Windstärke 3, später auffrischend auf 5–6 Bft mit Böen bis 7 aus Ost. Daher wurde die Route um Hiddensee im Uhrzeigersinn gesegelt, um die für eine Kreuz ungeeigneten Ost-West-Fahrwasser zu vermeiden.

Die Kutter starteten zuerst, zehn Minuten später folgten die IF-Boote. Unsere Crew – bestehend aus Marina Heine, Carsten Edinger und mir – hatte ursprünglich nicht mit dem Einsatz des Spinnakers gerechnet. Doch kurz nach dem Start war klar: Der Spi musste doch her. Unser etwas betagter Spinnaker tat seinen Dienst – besser als gar keiner!

Auf der Westseite von Hiddensee herrschten beste Bedingungen. Die Regatta entwickelte sich zügiger als erwartet – statt der kalkulierten 9–10 Stunden dauerte sie nur rund 6 Stunden. Die einzige Kreuz befand sich im Norden, wo die Nordtonne „Toter Kerl“ umrundet werden musste. Die See war dort erträglich, die Tonnen gut gekennzeichnet.

Am Ende hatten wir mit etwa 5,2 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit rund 40 Seemeilen zurückgelegt. Alle IF-Boote erhielten eine Wertung, mit Ausnahme von Carsten Hausmann, der eine Pflichttonne versehentlich ausließ.

Up-and-Down-Wettfahrten – Sonntag

Am Sonntag standen drei Up-and-Down-Wettfahrten auf dem Programm. Wind: leichte 2 Bft aus Süd-Südost. Die Steuerleutebesprechung fand erneut beim Frühstück in der Rockeria statt, diesmal um 8:00 Uhr. Aufgrund der schwachen Wind Bedingungen wurde eine kombinierte Bahn mit zwei Luvtonnen eingerichtet – eine für die Expressen, eine näher zum Ziel für die IF-Boote.

Start- und Ziellinie lagen direkt hinter dem Leegate. Zwei Runden waren pro Lauf vorgesehen. Erfolg in diesen Bedingungen hing von drei Faktoren ab: gute Besegelung, wenig Gewicht an Bord und ein sauberes und glattes Unterwasserschiff. Bei uns traf leider nichts zu – immerhin konnten wir noch Ballast aus dem hinteren Laderaum entfernen, um die Chancen zu verbessern.

Carsten Hausmann trat am Sonntag nicht mehr an – eine schmerzhafte Verletzung am Finger vom Vortag verhinderte den Start.

Die Wettfahrten liefen reibungslos und gut organisiert ab. Die Reihenfolge der Zieleinläufe ähnelte der vom Vortag.

Siegerehrung, Ergebnisse bei manage2sail und Fazit

Die Siegerehrung der IF-Boote und der Albin Express-Klasse fand am Sonntag um 14:00 Uhr auf der Steganlage mit Steggetränken statt – bei Windstille, Sonne pur und hoher UV-Belastung. Bereits am Samstagabend hatten wir den von der Klassenvereinigung gestifteten Wein nach der Wertung "Rund Hiddensee" verteilt.

Sieger auf ganzer Linie und Gewinner des IF-Boot Pokals sind Uwe Knauth und Ingo Schmidt aus Barth.

Die Stimmung war großartig, die Resonanz durchweg positiv. Alle waren sich einig, dass es perfekte Segeltage waren – sowohl sportlich als auch kameradschaftlich. Auch die Organisatoren äußerten sich erfreut und signalisierten, dass sie sich über eine Wiederholung 2026 freuen würden – dann vielleicht mit acht oder mehr IF-Booten.

Nicht zuletzt wurde betont, wie wichtig die Unterstützung der Sponsoren für die Durchführung einer solchen Veranstaltung ist.

Einen Dank an alle, die diese Veranstaltung für unsere Klasse ermöglichten.

Mit besten Grüßen, Martin Meyer
Fotos von Martin


Fotos von Marina

Fotos von Irene

Fotos von Hendrik

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