Die IF-Boot Einhand Challenge 23 des Deutsch-Britischen Yacht Clubs zeichnet sich dadurch aus, dass das IF-Boot wie eine Jolle gesegelt wird. Alles sollte gut verstaut sein, und Dinge, die beim Segeln benötigt werden, sollten in den Backskisten liegen. Wie auch in den letzten Jahren segeln wir einmal um die Pfaueninsel mit entsprechender Verlängerung.

Die Verlängerung führt uns nach Westen zum Jungfernsee und nach Osten nach Lindwerder. Der Start erfolgt im Bereich der Wasserskistrecke im großen Fenster, das Ziel befindet sich direkt vor dem Club. Acht Meldungen sind bei manage2sail eingegangen, und sieben IF-Boote sind am Start erschienen. Der Wind in diesem Jahr war herausfordernd, mit Spitzen von 5-6 bft. Wer sein IF-Boot bei dieser Windstärke noch nicht gesegelt hat, hätte bei diesen Windverhältnissen den Hafen wohl ungern verlassen. Der Wettfahrtleiter legte die Luvtonne in weiter Entfernung zur Startlinie aus, um die erste Kreuz spannend zu gestalten. Wer hier nach der Wende schnell die Genua dicht bekam, hatte einen Vorteil. Der Druck auf der Schot war bereits enorm, und ohne Kurbel war es schwer, sie dichtzuziehen. Wer zudem die Winddreher geschickt ausnutzte, konnte sich bis zur nördlichen Enge an der Pfaueninsel in vorderen Positionen halten.

Seit drei Jahren lässt der Verein auch eine Yardstickgruppe mitsegeln, die in diesem Jahr 5 Minuten vor den IF-Booten starten durfte. Wer also von den IF-Booten vorne lag, konnte in der Enge die Letzten der Yardstick-Gruppe erreichen. Da auch die Berufsschifffahrt durch die Enge muss, darf man sich auf so manche Überraschung freuen. Hier kann die bisherige Platzierung gut durcheinandergewirbelt werden. Schnell können einige Plätze verloren oder gewonnen werden. Der Wind in dieser Enge dreht gerne mal um 45°.

Der grüne Tonnenstrich zur Inselseite, der weit vor der Enge beginnt, muss nun eingehalten werden. Auch nach der Enge sind die Tonnen noch von Winddrehern betroffen. Das alles geschah in diesem Jahr mit Gegenwind. Erst an der Tonne im Jungfernsee ging es mit achterlichen Winden etwas gemächlicher zurück. Zuerst die Untiefe an Backbord liegen lassen, dann zur Fährstelle mit kräftigem Wind, weiter südlich an der schwachwindigen Pfaueninsel vorbei und darauf achten, die Windinseln nicht zu verpassen. Die große Breite und das große Fenster durchquerend, bis nach Lindwerder. Dann wieder ab Tonne 5 mit einer Kreuz zur Ziellinie vor dem DBYC.

Die Segelführung unter Spi kann bei zu viel Wind von der Wettfahrtleitung eingeschränkt werden. Die Flaggen wurden jedoch nicht gesetzt, daher gab es keine Einschränkungen. Die Frage war nur, ab wann man mit Spi segeln sollte. Meine Entscheidung: Ab der Tonne Jungfernsee habe ich vorerst die Genoa ausgebaut und später, bei konstantem Wind, den Spi gesetzt, um meinen Vorsprung weiter auszubauen. Wer alleine segelt, sollte bereits alle Manöver unter Spi ausprobiert haben. Die Leinenführung sollte feststehen, und der Seeraum nach Lee ausreichend sein. Wer den Niederholer für den Spibaum an seinem IF-Boot sparen möchte, benötigt Beiholer für die Schoten. Die Luvschot (Achterholer) wird immer beigeholt, bei der Leeschot hängt es vom scheinbaren Wind ab. Wenn der Spi aus dem Niedergang gefahren wird, darf beim Setzen und Niederholen das Großsegel nur begrenzt gefiert werden, da es ansonsten schwierig wird, wenn sich der Spi zwischen den Wanten und dem Großsegel verklemmt.

Unser Wettfahrtleiter Christian Hartmann mit Team machten einen hervorragenden Job. Das Wetter für Berlin ideal und wie immer hätte die Beteiligung etwas besser sein können. Im Anschluss gab es freie Getränke gesponsert von Peter Grönlund - seacamper. Danke an den DBYC für die freundliche Ausrichtung der Wettfahrt.

Martin IF1777

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