Schlusslichtregatta und Einhand-Challenge 2022

In diesem Jahr war die Regattareihenfolge auf der Unterhavel andersherum als gewohnt: erst Schlusslicht, dann die Einhand. Aber die Segler konnten ihre Kräfte schonen, denn bei der Schlusslicht-Regatta mussten zwei zwar windarme, aber nervenzehrende Stunden auf dem Wasser "abgesessen" werden bis der Start dann endgültig auf ein anderes Datum vertagt wurde (AP über H).

Die anschließende Party im SC Gothia tröstete dann aber mit guten Gesprächen, Kartoffelsuppe, Freigetränken und exzellenter Jazz-Livemusik über die ausgefallene Regatta hinweg.

Der Windarmut des ersten Tages folgte dann ein noch windärmerer Tag. Zum DBYC kam keiner der IF-Segler mit kohlenwasserstofffreiem Antrieb. Präsenz zeigen war auch hier die Devise und es gab die leise Hoffnung, dass es anders wird als tags zuvor... Ein auf 11 Uhr gelegter Start wurde in der Steuerleutebesprechung aber gar nicht erst angepeilt und alle blieben zunächst an Land. Die Strecke wurde extrem verkürzt: Statt um die Pfaueninsel sollte es nur vom Club bis zur Tonne 33 südwestlich der Pfaueninsel gehen.

Eine Wettermeldung, dass sich etwas tun soll, wurde dann aber zum Anlass genommen, die Regatta tatsächlich doch noch zu starten. Bei Sonnenschein und ein bis zwei Knoten thermischen Winden bestiegen die achtzehn Einhandsegler ihre Boote und versammelten sich an einer Startlinie zwischen einer Tonne und dem Steg. Auf eine Luvtonne wurde verzichtet, somit ging es gleich Richtung Westen. Die acht IF-Boote starteten zuerst, fünf Minuten später die Yardstick-Gruppe. Kurz nach dem Start kam ein bisschen Wind auf und als einige Spinnaker sich zu füllen begannen, entschlossen sich immer mehr, den Hauch einer Brise ebenso einzufangen und ihre Spis zu ziehen.

Eine Windrichtungsänderung um 90° veränderte die Situation aber nach einer halben Stunde abrupt: Die Spis wurden eingepackt und es musste gekreuzt werden. Die Nordpassage der Pfaueninsel, die bei steteren Windverhältnissen schon anspruchsvoll ist, wurde zu einem Windrichtungslabyrinth und die Wettfahrtleitung verkürzte die Bahn bis zum Seezeichen 'Stupeecke', nordwestlich der Pfaueninsel.

Bei sonnigem Septemberwetter mit beginnender Laubfärbung im Revier wurden alle Pfaueninseltonnen fahrwasserseits genommen und mit tatsächlich auffrischenden Winden wurde zumindest den zuletzt ins Ziel kommenden Seglern die "Thermikschlacht" noch ein bisschen vergoldet. Bei der diesjährigen IF-Einhand-Challenge dominierten die Segler vom Tegeler See, Carsten Edinger (IF 332) und Bertram Nickel (IF 552) vor Andreas Metzenthin (IF 5003) von der Unterhavel.

Im Garten der Briten, mit Rhabarberschorle oder Kilkenny, gestiftet von seacamper (Peter Grönlund) und den bewährt guten Fish&Chips fand das Doppel-Regattawochenende seinen Ausklang.

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