Ein Thema in unserem Bordbuch war die Bedeutung des Schutzes der Fuge zwischen Rumpf und Deck. Diese Verbindung ist eigentlich fest und stabil, sodass kein Wasser ins Boot eindringen sollte, selbst wenn es sich in der Fuge sammelt. Da die Fuge optisch nicht ansprechend ist und Wasser ansammeln kann, empfiehlt es sich, einen wasserdichten Schutz aufzutragen. Meine Empfehlung hierfür wäre "Tikalflex TSC oder Pantera", da diese Produkte ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Zuerst sollte die alte Dichtmasse so gründlich wie möglich entfernt werden, um eine gleichmäßige Oberfläche für die neue Versiegelung zu schaffen. Dazu eignet sich ein schmaler, abgerundeter Spachtel, mit dem die alte Masse vorsichtig herausgeschnitten wird. Hierbei ist besondere Vorsicht geboten, um Schäden am Gelcoat oder Verletzungen an den Fingern zu vermeiden.

Anschließend werden Reste der alten Dichtmasse mit Aceton entfernt und dabei die Fuge auch entfettet. Für die Hohlkehle der neuen Naht kannst du die Rückseite einer Siphonpatrone aus einem Sahnespender verwenden. Diese halbrunde Kugelfläche formt die Hohlkehle, indem du sie entlang der Fuge des Bootes führst. So entstehen zwei dünne Linien, an denen die Hohlkehle endet.

Jetzt wird die Fuge mit Klebeband entlang dieser Linien abgeklebt, um Rumpf und Deck zu schützen. Arbeite dabei immer in eine Richtung und sorgfältig. Beginne dann mit dem Auftragen der Dichtmasse. Eine Küchenrolle und etwas Geduld sind hierbei hilfreich. Du benötigst für das gesamte Boot etwa zwei Kartuschen Dichtmasse.

Die Menge der aufgetragenen Dichtmasse ist eine Frage des Gefühls: Zu wenig Masse führt zu Löchern, zu viel Masse landet auf dem Klebeband oder der Patrone. Überschüssige Masse kannst du mit dem Spachtel abnehmen und wieder in die Fuge einarbeiten. Gummihandschuhe erleichtern dabei die Arbeit und sorgen für Sauberkeit. Entferne das Klebeband regelmäßig und entsorge es sofort, um Verschmierungen zu vermeiden.

Nach einigen Minuten zieht die Masse an, und nach etwa zwei Stunden kann sie berührt werden, ohne zu verschmieren. Sollte an bestimmten Stellen eine andere Form als die Hohlkehle gewünscht sein, beispielsweise an den Endpunkten, kannst du die Masse mit einem mit Seifenlauge benetzten Finger modellieren. So bleibt nichts am Finger kleben, und die Oberfläche wird glatt.

Viel Spaß bei der Arbeit.

update 08/24

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